Dornen in meinem Auge 
WDR Fernsehen, arte und TVE Spanien
60 Min. Türkei, BRD 



Reportage. Deutschland 1997. Eine kurdische Anwältin klagt an. Etwa dreitausend kurdische Dörfer sind zwangsevakuiert oder zerstört, Millionen Kurden wurden zu Inlandsflüchtlingen, dreißigtausend Menschen fanden den Tod. Eine Bilanz des Türkischen Menschenrechtsvereins IHD, deren Istanbuler Vorsitzende die Anwältin Eren Keskin ist. Ihr Engagement gilt vor allem kurdischen Frauen. Sie sind in besonderer Weise Opfer des militärischen Kampfes, den die türkische Regierung offiziell gegen die Guerillatruppen der PKK führt und der das Leben in den kurdischen Regionen Südostanatoliens mit Angst, Gewalt und Unsicherheit erfüllt. In allen Kriegen werden Frauen wie Kriegsbeute behandelt, so Eren Keskin. Vergewaltigung solle dabei nicht nur die individuelle, sondern auch die nationale Identität zerstören. Die Anwältin vertritt vor Gericht kurdische Frauen, die ihre Folterer verklagen, immer noch seltene und schwierige Prozesse. Diese Frauen riskieren, sich öffentlich preiszugeben, denn selbst in der Familie ist Vergewaltigung ein Tabu. Eren Keskin bricht das Schweigen. Die Autoren Gülsel Özkan und Ludger Pfanz haben die renommierte kurdische Anwältin über lange Zeit begleitet. Entstanden ist eindringlicher Film, ein engagiertes Plädoyer für die Menschenwürde. [Quelle: wdr.de] 60 min Preise/Festivals : Odyssee-Spezialpreis der Jury Interfilmfestival, Nürnberg (2000), dreifach nominiert für den Prix Europa, Teilnahme am Internationalen Menschrechtsfilmfestival Nürnberg, Exil Filmfestival Götheborg und beim festival medias nord-sur Genf.